19. November | 19:30 Uhr | Veranstaltungszentrum

Alfred Tokayer – le vagabond

Bühnenstück der AG Jüdisches Leben der Freien Schule Anhalt

Im Rahmenprogramm der Sonderausstellung „Gleichgeschaltet – Köthen im Nationalsozialismus“ ist am 19. November um 19.30 Uhr im Veranstaltungszentrum das Bühnenstück der AG Jüdisches Leben der Freien Schule Anhalt „Alfred Tokayer – le vagabond“ zu sehen. In diesem Jahr wäre Alfred Tokayer 125 Jahre alt geworden. Tokayer, der 1900 in Köthen (Anhalt) als Kind jüdischer Einwanderer geboren wurde, komponierte nicht nur beeindruckende Musik, die mittlerweile vermehrt (wieder-)entdeckt wird, sondern er steht mit seiner ebenso außergewöhnlich wie tragischen Lebensgeschichte exemplarisch für die Gräueltaten der NS-Zeit, die im gesellschaftlichen Diskurs zusehends zu verblassen scheinen. Schülerinnen und Schüler der AG „Stolpersteine/Jüdisches Leben“ der Freien Schule Anhalt haben sich in den vergangenen zwei Jahren intensiv mit dem Leben und Wirken Alfred Tokayers auseinandergesetzt. In Workshops fanden die Schülerinnen und Schüler einen ersten Zugang zur Person Tokayer und seiner Musik. Davon ausgehend entwickelten sie mit Unterstützung ihrer Lehrerin Ari Schramm Texte sowie Ausstellungsstücke und -medien, die an diesen einzigartigen Musiker und Menschen erinnern und in einer Ausstellung und dem Bühnenstück mündeten, das im März uraufgeführt wurde.

 

Alfred Tokayer war Komponist, Dirigent, Pianist, Kapellmeister, Filmmusiker, Fremdenlegionär, Köthener, Flüchtling, Jude und wurde Opfer des Holocaust. In den vergangenen Jahren wurde das bewegte Leben des Künstlers auf Initiative der Freien Schule Anhalt Köthen, des Schlossbundes und weiterer kultureller Akteurinnen und Akteure aufgearbeitet und unter anderem in der Wanderausstellung „Auf den Spuren Alfred Tokayers“ nachgezeichnet. Außerdem widmeten sich die beiden Künstlerinnen Derya Atakan (Sopran) und Nina Gurol (Klavier) dem Werk des Komponisten, interpretierten seine Musik für Ton-Aufnahmen und traten in Gedenken an Alfred Tokayer in Köthen (Anhalt) auf. Bereits seit 2010 erinnern vor dem Gebäude am Buttermarkt 9 – hier betrieben Tokayers Eltern über 30 Jahre lang bis zu ihrer Vertreibung 1940 ein Schuhgeschäft – Stolpersteine an Moritz, Gertrud sowie Alfred Tokayer.

Termine

19.11.2025, 19:30:00

Ticketpreis

Eintritt frei

Veranstaltungsort

Veranstaltungszentrum
Schlossplatz
06366 Köthen