Sonderausstellungen

Ausstellung „Zeitreise in Bildern. Köthen heute und vor 100 Jahren“ im Schloss Köthen (vom 10. Dezember bis 7. Mai 2023)

Fotoausstellung „Bürgerhaus am Markt“ im Veranstaltungszentrum (geöffnet während Veranstaltungen)

Kontakt

Christoph Erdmann
Tel: 03496 700 99 274
Email: historisches-museum@schlosskoethen.de

Blick in die Sonderausstellung

Die Sonderausstellung „Zeitreise in Bildern. Köthen heute und vor 100 Jahren“ stellt alte und neue Fotografien aus dem Stadtbild Köthens gegenüber. Die alten Fotografien aus dem Fotoarchiv des Historischen Museums entstanden im Zeitraum vom beginnenden 20. Jahrhundert bis zur Mitte der 1930er Jahre. Die Archivaufnahmen entstammen einer Zeit, als Köthen mit Kaiserzeit, Kriegsniederlage, Weimarer Republik, Wirtschaftskrise und der Machtergreifung des Nationalsozialismus einschneidenden Veränderungen unterworfen war. Die Fotos zeigen diese Entwicklungen nicht unmittelbar, professionelle Fotografen fotografierten die Stadt vielmehr handwerklich gekonnt von ihrer schönsten Seite. 

Diesen historischen Bildern werden in der Ausstellung aktuell entstandene Fotos des gleichen Motivs gegenüberstellt. Der Besucher erhält damit die Möglichkeit eines direkten Vergleichs. Was hat sich verändert? Was ist geblieben? Die großformatigen Aufnahmen bieten eine interessante Zeitreise, ermöglichen aber auch, sich der Gegenwart der Stadt, bewusst zu werden. Ziel der aktuellen und zeitnah entstandenen Aufnahmen in der Sonderausstellung ist es, durch den dokumentarischen Charakter einen Vergleich zu erleichtern. Ergänzt werden die Fotografien durch passende Exponate aus der Köthener Geschichte.

Film zur Fotoausstellung

Der zweite Teil der Fotoausstellung „Bürgerhaus am Markt – 114 Jahre im Wandel“ in den Foyers im Veranstaltungszentrum Schloss Köthen thematisiert die wechselvolle Geschichte dieser Köthener Kulturstätte in fotografischen Eindrücken und kurzen Texten.

Im ersten Teil der Ausstellung im Herbst 2019 ging es um die Anfänge des Hauses als privates Konzerthaus und den Wandel in den nächsten Jahrzehnten, zunächst zur Stadthalle bis hin zur Entstehung des Stadttheaters in Köthen mit einem eigenen Ensemble. Der erste Ausstellungsteil endete mit der Auflösung des Ensembles im Jahr 1960. Die nun im Veranstaltungszentrum gezeigte Fotoschau schließt in jenen Jahren an. Der Name „Klubhaus der Werktätigen“ - so hieß das Haus in der Halleschen Straße 80 nun -  blieb allerdings ebenso wie die späteren Bezeichnungen „Kreiskulturhaus“ oder „Bürgerhaus am Markt“ überlagert von einer anderen Bezeichnung: Theater.

Gezeigt werden Momentaufnahmen des Köthener Kulturlebens über mehrere Jahrzehnte, vom „Klub zu zweit“ über große Gastspielvorstellungen bis hin zur „Weihnachtsrevue“ des Tanzstudios „Step by Step“ nach der Wende. Erwähnung findet in der Ausstellung zudem das reiche Kulturleben abseits der Bühne, das im Haus einen Platz hatte, wie beispielsweise die Arbeit des „Malzirkels FK am Theater Köthen“ und der Keramik- oder Textilzirkel. Selbst Stadtfeste wurden von hier aus organisiert. Am Ende des thematischen roten Fadens steht dann auch das Ende des Hauses. Der Abriss des Gebäudes im Jahr 2009 ist Anlass für Erinnerungen an einige Jahrzehnte kulturellen Lebens in der Stadt.

Die Ausstellung wird im Veranstaltungszentrum gezeigt, der Zugang ist bei laufendem Veranstaltungsbetrieb möglich.

Blick in die Sonderausstellung

„Buddelgötze – Ein Archäologe in Anhalt“ hieß die Sonderausstellung des Jahres 2022 im Schloss Köthen. Die Prähistorische Sammlung in Köthen ist untrennbar mit Walther Götze (1879-1952) verbunden, der mit seiner Privatsammlung den Grundstein für die Dauerausstellung im Ferdinandsbau legte. Der 70. Todestag des Prähistorikers war Anlass, Götzes Lebenswerk mit einer Sonderausstellung zu würdigen. Gezeigt wurden archäologische Funde aus vielen Teilen des ehemaligen Landes Anhalt.

Im Leben Walther Götzes verbinden sich gleichermaßen Begeisterung und Engagement für die Archäologie und die Bereitschaft, sich in den 30er Jahren mit dem Nationalsozialismus zu arrangieren.  Schon seit 1922 befand sich der Autodidakt als Kreiskonservator im Staatsdienst, 1933 ernannte ihn die Anhaltische Staatsregierung zum Professor. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten ergaben sich für ihn berufliche Chancen, die er nutzte. 1937 wurde er Vertrauensmann zum Schutze der Bodendenkmale in Anhalt, nun war er der Archäologe des Landes Anhalt und stand auch der Stiftung Landesmuseum für Früh-und Vorgeschichte Anhalt vor. Doch auch nach seiner beruflichen Laufbahn beauftrage man ihn 1947 damit, die kriegsbedingt beeinträchtigte Sammlung in Köthen neu zu ordnen und zu dokumentieren. Seine handschriftlichen Eintragungen enden im November 1951, ein knappes Jahr vor seinem Tod. 

Bevor Götze einer der bedeutenden Prähistoriker Mitteldeutschlands wurde, arbeitete er nach einem Studium der Musik am Konservatorium in Leipzig als zweiter, später als erster Kapellmeister in Essen, Schweidnitz, Dortmund und Kiel. Neben verschiedenen Streichinstrumenten spielte er Orgel und Cembalo und galt als Virtuose am Flügel.