Schloss Köthen, einst Sitz von Fürsten und Herzögen, wurde mehrfach erweitert, umgebaut und saniert. Die Gebäude, deren Eigentümer seit 1997 die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt ist, werden heute vor allem kulturell genutzt. Das Historische Museum mit der Bach-Gedenkstätte, das Naumann-Museum, die Prähistorische Sammlung und die Erlebniswelt Deutsche Sprache laden zum Besuch ein, das moderne Veranstaltungszentrum bietet Kulturelles jeder Art und Tagungen im kleinen und großen Stil, das Stadtarchiv bewahrt Dokumente der Stadtgeschichte, an der Musikschule „Johann Sebastian Bach“ lernen über 500 Schüler, die gemeinnützige Köthener Bachgesellschaft mbH hat im Prinzessinenhaus ihren Sitz und die Köthen-Information bietet Besuchern und Touristen alle wichtigen Informationen.  

Schloss Köthen, nördlich der Altstadt gelegen, folgt einer frühdeutschen Burganlage, gelegen auf einer Insel am Südrand der Ziethe-Niederung. Die askanischen Grafen von Ballenstedt hatten hier Eigengut, das sie 1115 gegen einen elbslawischen Überfall verteidigten. Als Vasallen hatten die Herren von Köthen die Burg inne. 1156 und 1160 nahmen die Askanier in und bei (Hohen-) Köthen gerichts- und lehnsherrliche Rechte wahr. Auf der Burg urkundeten sie erstmals 1244. Dauerresidenz wurde das Köthener Schloss im 15. Jahrhundert, bis zum Brand 1547, bei dem nur der nördliche Westflügel erhalten blieb. Von 1606 bis 1853 gab es ein selbstständiges Fürsten- bzw. Herzogtum Anhalt-Köthen.

Die erhaltenen Renaissancebauten des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts sind stark durch barocke, vor allem aber klassizistische Umgestaltung der Jahre 1821 bis 1833 geprägt.

Mit der Sanierung der Reithalle als Veranstaltungszentrum ist das Schloss 2008 zum kulturellen Mittelpunkt der Stadt sowie zu einem Zentrum der barocken Musikpflege geworden. Kulturhistorisch bedeutsam ist das Schloss als Wirkungsstätte des Hofkapellmeisters Johann Sebastian Bach in den Jahren 1717 bis 1723. Höhepunkt eines Schlossrundganges ist der 1822 durch Gottfried Bandhauer errichtete Thronsaal im Ludwigsbau, der nach seiner Restaurierung seit 2018 wieder in neuem Glanz erstrahlt.