Fürstenhaus

So klein der Machtbereich der Fürsten und Herzöge von Anhalt-Köthen auch war, so groß ist ihr gewichtiges Erbe in Kunst, Kultur und Wissenschaft. Fürst Wolfgang von Anhalt führte als erster Fürst nach Friedrich dem Weisen für sein Land die Reformation ein. Nachdem Wolfgangs Geburtsort, das Köthener Schloss, nach einem Brand 1547 in der heute zu sehenden Renaissancegestalt neu errichtet wurde, machte Fürst Ludwig es zum Sitz der Fruchtbringenden Gesellschaft, der ersten Akademie zur Pflege der deutschen Sprache. Ein Jahrhundert später gewann der musikbegeisterte und -begabte Fürst Leopold den Komponisten Johann Sebastian Bach als Hofkapellmeister, wovon unsterbliche Werke wie die sechs „Brandenburgischen Konzerte“ künden. Samuel Hahnemann, Begründer der Homöopathie, praktizierte und forschte in Köthen mit großer Unterstützung Herzog Ferdinands, welcher durch seinen Übertritt zum katholischen Glauben für nicht wenig Aufruhr in der damaligen Welt sorgte. Mit Herzog Heinrichs Tod 1847 starb der letzte Köthener Regent, nicht ohne vorher dem großen Ornithologen Naumann die Professur und eine Heimat für dessen große Sammlung verschafft zu haben.