Abel-Fest im Schloss eröffnet

Mit einem vom Publikum begeistert aufgenommenen Konzert ist am 22. Juni im Spiegelsaal des Köthener Schlosses das Abel-Fest eröffnet worden. Das viertägige Musikfest feiert mit Konzerten, Vorträgen, Führungen und Picknick den 300. Geburtstag des Komponisten und Gambisten Carl Friedrich Abel (1723-1787), der in Köthen als Sohn Christian Ferdinand Abels, Musiker in Bachs Hofkapelle, geboren wurde und mit Bach-Sohn Johann Christian in London erfolgreich die ersten Abonnement-Konzerte etablierte.

Das Musiker-Quartett Shalev Ad-El (Cembalo), Laure Mourot (Traversflöte), Daniel Deuter (Violine) und Aleke Alpermann (Violoncello) brachte in seinem Konzertprogramm u.a. sechs Sonaten von Abel zur Erstaufführung und spielte ein Trio von Leopold Mozart. Letzterer traf bei seinem Aufenthalt 1764/65 in London mit seinen Kindern Wolfgang Amadeus und Nannerl auf den Musiker aus Köthen.

Köthens Stadtratsvorsitzender Georg Heeg begrüßte seitens der Stadt beim Eröffnungskonzert Künstler und Publikum „Wir feiern eigentlich das zweite Abel-Fest“, sagte er, mit dem Verweis, dass es 1937 eine solche Feierlichkeit zum 150. Todestag Abels in seiner Geburtsstadt gegeben habe. Der Dank der Stadt gelte vor allem den Förderern des Festes und dessen künstlerischem Leiter Thomas Fritzsch, der gemeinsam mit Stadtrat Uwe Schönemann über mehrere Jahre engagiert für die Durchführung des Abel-Festes geworben habe.

Für Schirmherr Rainer Robra, Staatsminister und Minister für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt, überbrachte Kulturstaatssekretär Sebastian Putz Grußworte. Er sagte: „Dem musikalischen Erbe des Landes haben wir uns in der Landesregierung verpflichtet, indem wir solche Musikfeste mit erheblichem finanziellen Zuschuss ausstatten, um wie in Köthen Meister der Barockzeit zu ehren.“ Putz würdigte Carl Friedrich Abel als „Legende des Gambenspiels“ und als bedeutenden Sohn der Stadt Köthen und erinnerte noch einmal an den Sensationsfund von Abel-Manuskripten vor zwei Jahren im Schloss Köthen, deren Entdeckung Thomas Fritzsch in der Idee einer Abel-Ehrung bestärkte. Das von Fritzsch kuratierte Programm lobte er als vielfältig mit unterschiedlichen Angeboten für Musikliebhaber und interessierte Laien. An Christine Friedrich, Geschäftsführerin der veranstaltenden Köthen Kultur und Marketing GmbH, übergab Staatssekretär Sebastian Putz den Fördermittelbescheid des Landes für das Abel-Fest über 60 000 Euro. „Lassen sie uns feiern, wenn hier in Köthen alles abelisch ist“, wünschte er dem Musikfest einen erfolgreichen Verlauf.

Der Dank des künstlerischen Leiters, Thomas Fritzsch, richtete sich an all jene, die mit ihrer Unterstützung das Köthener Abel-Fest ermöglichten. Neben dem Land Sachsen-Anhalt sind dies Lotto-Toto, die Stadt Köthen, der Landkreis Anhalt-Bitterfeld und EnviaM sowie private Spender. „Bis Sonntagabend können wir leider nicht alle 416 bekannten Abel-Werke aufführen, aber ich verspreche ihnen ein starkes Programm mit einem Querschnitt seiner Kompositionen“, so Fritzsch bei seinem Verweis auf das am Freitag in Köthen erstmals präsentierte „Neue Abel-Werkverzeichnis“.

Diese Neuerscheinung trugen Günter von Zadow und Leonore von Zadow-Reichling mit ihrem Musikverlag „Edition Güntersberg“ zusammen. Sie werden für ihr unermüdliches Wirken für das Erbe von Carl Friedrich Abel am Samstagnachmittag mit dem erstmals von der Stadt Köthen verliehenen Abel-Preis ausgezeichnet.  (23. Juni 2023)