Programm für Abel-Fest präsentiert
1723 - vor 300 Jahren - wurde Carl Friedrich Abel in Köthen geboren. Er wuchs am Köthener Hof auf, war in Leipzig Schüler Johann Sebastian Bachs, Mitglied der Dresdner Hofkapelle und etablierte sich ab 1759 in London bis zu seinem Tode 1787 als berühmtester Viola-da-gamba-Solist seiner Generation, als Konzertunternehmer und als Komponist, der mit der europaweiten Drucklegung seiner Werke für drei Jahrzehnte den europäischen Musikgeschmack dominierte.
Mit einem viertägigen Musikfest vom 22. bis 25. Juni unter der künstlerischen Leitung von Echo-Klassik-Preisträger Thomas Fritzsch feiert Köthen in den historischen Räumen und Gartenanlagen des Schlosses den Jubilar. Die eingeladene Künstlerschar aus europäischen Ländern, den USA und Australien wird unter dem Festival-Motto „Eine Zeit, da alles Abelisch war“ Schloss und Stadt mit Abels Musik erfüllen.
Das Festivalprogramm bietet mit seinen zahlreichen Erstaufführungen einen Querschnitt des Abelschen Œuvres und setzt dieses punktuell in einen musikalischen Kontext, der das zeitgleiche Londoner Musikleben reflektiert. Mit der Vorstellung des in diesem Jahr erschienenen Abel-Werkverzeichnisses, der erstmaligen Verleihung des Carl-Friedrich-Abel-Preises der Stadt Köthen an Günter von Zadow, Leonore von Zadow-Reichling & Edition Güntersberg Heidelberg und der Erstaufführung der Preußischen Sinfonien darf sich das Publikum auf bahnbrechende Ereignisse freuen. In publikumsnahmen Festivalangeboten werden junge Künstler vorgestellt und mit der Einladung britischer Künstler und Ensembles wird die kulturelle Verbundenheit mit Abels Wahlheimat Großbritannien lebendig gehalten.
Das Eröffnungskonzert des Abel-Festes, das unter der Schirmherrschaft von Rainer Robra, Staatsminister und Minister für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt steht, gestalten am 22. Juni um 19.30 Uhr im Spiegelsaal des Köthener Schlosses Shalev Ad-El (Cembalo), Laure Mourot (Traversflöte), Daniel Deuter (Violine) und Aleke Alpermann (Violoncello) mit der Erstaufführung von sechs Abel-Sonaten Opus 2. Musikfreunde dürfen sich am Freitag (23. Juni) auf ein Konzert des britischen Salomon String Quartet in der Schlosskapelle freuen, am Abend wird in den illuminierten Schlosshof zum Pleasure Garden Concert „Garlic & Onions or The Glory Of The Kitchen“ geladen, musiziert von The Playfords, die ihre Songs & Tunes für das Publikum auch mit einem Suppengenuss verbinden.
Unterstützt vom Schlossbund wird am Tag darauf, dem 24. Juni, um 14 Uhr zum Abel-Picknick mit den Musikern Mathilde Gomas und Matthias Bergmann in den Schlosspark eingeladen (Eintritt frei). Die Verleihung des Carl-Friedrich-Abel-Preises der Stadt Köthen findet als geschlossene Veranstaltung um 15 Uhr im Spiegelsaal des Schlosses statt. Der mit 2.500 Euro dotierte Preis wird erstmals verliehen und geht an Günter von Zadow, Leonore von Zadow-Reichling & Edition Güntersberg Heidelberg. Der Carl-Friedrich-Abel-Preis wird künftig im Zweijahresrhythmus vergeben. Mit der Vergabe des Preises würdigt die Stadt Köthen (Anhalt) herausragende Leistungen bei der Interpretation der Kompositionen ihres berühmten Sohnes, bei der Pflege und Erforschung von Leben und Œuvre Abels und bei der Popularisierung und Vermittlung seines Werkes in Schrift, Wort und Musikeditionen.
Das große Festkonzert am Samstagabend um 19.30 Uhr im Johann-Sebastian-Bach-Saal des Veranstaltungszentrums gestaltet das Barockorchester La Stagione Frankfurt unter der Leitung von Michael Schneider und mit der Solistin Sabine Bauer am Cembalo. Abels Visite 1782 beim preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm gibt dem Konzertprogramm „Carl Friedrich Abel in Berlin und Sanssouci“ das Motto. Dabei kommen drei Preußische Sinfonien Abels zur Erstaufführung.
Am 25. Juni, dem letzten Tag des Abel-Festes im Schloss Köthen, musizieren dessen künstlerischer Leiter Thomas Fritzsch (Viola da gamba) und Mark Kroll (Pianoforte) um 11 Uhr in der Schlosskapelle unter dem Motto „Abels Schwanengesang“ und erinnern an den 236. Todestag des Musikers und Komponisten. Im Abschlusskonzert um 16 Uhr im Spiegelsaal ist das britische Collegium Musicum 90 unter der Leitung von Simon Standage und mit Hornist Stephan Katte zu erleben. Es erklingen Concerti per Strumenti Diversi von Abel als Erstaufführung.
Vorträge und Führungen sowie die Präsentation des neuen Abel-Werkverzeichnisses runden das Programm des Festes ab. (10. Mai 2023)