Blumen für das Götze-Grab

Pünktlich zum 70. Todestag des Prähistorikers Walther Götze am 1. August wurde die Grabstätte der Familie Götze auf dem Köthener Friedhof in der Maxdorfer Straße fertiggestellt. Das Datum nahmen am Montagnachmittag Köthens Oberbürgermeister Bernd Hauschild, Christine Friedrich, Geschäftsführerin der KKM, und Andreas Geisler, Leiter der Prähistorischen Sammlung im Schloss Köthen, gemeinsam mit Friedhofsleiter Christian Daniel Schäfer zum Anlass, mit Blumen an den Archäologen zu erinnern.

Die Prähistorische Sammlung in Köthen ist untrennbar mit Walther Götze (1879-1952) verbunden, der mit seiner Privatsammlung den Grundstein für die Dauerausstellung im Ferdinandsbau legte. Sein 70. Todestag war in diesem Jahr auch Anlass, Götzes Lebenswerk mit der seit Mitte Mai laufenden Sonderausstellung „Buddelgötze. Ein Archäologe in Anhalt“ im Schloss zu würdigen. Gezeigt werden archäologische Funde aus vielen Teilen des ehemaligen Landes Anhalt. 

Die Restaurierung der Grabstätte, so Friedhof-Leiter Christian Daniel Schäfer, habe vor allem in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz die Sanierung des Grabmals und die gärtnerische Gestaltung der Grabstätte umfasst, die mit Pfingstrosen, Sommerflieder und Koniferen bepflanzt wurde. Schäfer informierte, dass die Restaurierung der historischen Grabstätten gleich in Nachbarschaft zum Götze-Grab an der Ruhestätte der Familien Schöne und Fessel fortgeführt werde. 

Bevor Walther Götze einer der bedeutenden Prähistoriker Mitteldeutschlands wurde, arbeitete er nach einem Studium der Musik am Konservatorium in Leipzig als zweiter, später als erster Kapellmeister in Essen, Dortmund und Kiel. Neben verschiedenen Streichinstrumenten spielte er Orgel und Cembalo und galt als Virtuose am Flügel. Mit seiner Rückkehr in die Geburtsstadt Köthen wandte er sich beruflich der Archäologie und Prähistorie zu. Schon seit 1922 befand sich der Autodidakt als Kreiskonservator im Staatsdienst, 1933 ernannte ihn die Anhaltische Staatsregierung zum Professor. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten ergaben sich für ihn berufliche Chancen, die er nutzte. 1937 wurde er Vertrauensmann zum Schutze der Bodendenkmale in Anhalt, nun war er der Archäologe des Landes Anhalt und stand auch der Stiftung Landesmuseum für Früh-und Vorgeschichte Anhalt vor. Nach seiner beruflichen Laufbahn beauftrage man ihn 1947 damit, die kriegsbedingt beeinträchtigte Sammlung in Köthen neu zu ordnen und zu dokumentieren. 

Die Schau in den Sonderausstellungsräumen des Schlosses ist noch bis zum 27. November zu sehen. Am 26. und 29. Oktober wird Andreas Geisler bei Sonderführungen durch die Schau von Walther Götze berichten. Er ist zudem am 20. Oktober Gast im Schlosssalon und wird dort im Gespräch mit Christine Friedrich von seiner Arbeit und Walther Götze berichten. Bereits am 15. September wird Friedhofchef Christian Daniel Schäfer im Schlosssalon als Gesprächspartner begrüßt.